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Erster zertifizierter Heilwald Österreichs in Göttweig eröffnet

Gesundheit, Natur und Forschung vereint – ein Projekt mit Strahlkraft für die Region

Mit einem feierlichen Festakt im Benediktinerstift Göttweig wurde am 18. Juni 2025 ein österreichweites Leuchtturmprojekt offiziell eröffnet: der Heilwald Göttweig – der erste zertifizierte Heilwald Österreichs. Das innovative Kooperationsprojekt zwischen der IMC Hochschule für Angewandte Wissenschaften Krems und dem Benediktinerstift Göttweig schafft auf rund 53 Hektar ein einzigartiges Angebot für Gesundheitsförderung, Prävention und Therapie – wissenschaftlich fundiert, spirituell verankert und für alle Generationen zugänglich.

Gruppe bei der Eröffnungsfeier
Mit einem feierlichen Festakt im Benediktinerstift Göttweig wurde am 18. Juni 2025 ein österreichweites Leuchtturmprojekt offiziell eröffnet: der Heilwald Göttweig – der erste zertifizierte Heilwald Österreichs. V.l.n.r.: IMC-Geschäftsführerin Ulrike Prommer, IMC-Geschäftsführer Udo Brändle, Landesrätin Susanne Rosenkranz, IMC-Aufsichtsratsvorsitzender und Projektinitiator Heinz Boyer, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Wirtschaftsdirektor Stift Göttweig Gerhard Grabner, Abt Patrick Schöder, Pater Maurus Kocher und IMC-Projektleiterin des Heilwalds Göttweig Susanne Bauer.

„Der Heilwald Göttweig zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Wissenschaft, Kirche, Gemeinde und Land gemeinsam an einem Strang ziehen. Dieses Projekt vereint Natur, Gesundheit und Innovation – und es stärkt nicht nur unsere Gesundheitsvorsorge, sondern auch die Lebensqualität und touristische Attraktivität der Region“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in ihrer Eröffnungsrede.

Wissenschaftliche Basis für nachhaltige Wirkung

Der Heilwald Göttweig liegt am Eichberg in der Marktgemeinde Paudorf. Auf rund 53 Hektar führt der Weg durch eine vielfältige Waldlandschaft – mit eindrucksvollen 145 Jahre alten Mammutbäumen im Mittelpunkt. Die naturnahe Gestaltung des Geländes und die Einbettung in das bestehende Ökosystem schaffen ideale Bedingungen für Bewegung, Achtsamkeit und Erholung. Errichtet wurden Stationen mit gezielten Bewegungs- und Koordinationsübungen sowie Entspannungsübungen. Die durchdacht gestalteten Bereiche laden zu Bewegung und Erholung ein. Ebenso inspirieren biblisch-christliche Anregungen zum Krafttanken – und das alles eingebettet in einen besonders gesunden Wald mit bester Luftqualität. Schon ein kurzer Aufenthalt im Wald senkt nachweislich die Stresshormone, stabilisiert den Kreislauf und stärkt das Immunsystem. Studien belegen, dass regelmäßige Aufenthalte in naturnahen Waldgebieten die psychische Gesundheit nachhaltig fördern können.

Die Projektentwicklung basiert auf einem umfassenden wissenschaftlichen Fundament. Gemeinsam mit Expert*innen wurden Luftreinheit, Biodiversität, klimatische Bedingungen sowie psychosoziale Effekte umfassend erhoben und analysiert. Daraus entstand ein detailliertes Nutzungskonzept, das nicht nur therapeutische Möglichkeiten aufzeigt, sondern auch niederschwellige Zugänge für die Bevölkerung ermöglicht. Neben gesundheitsförderlichen Angeboten liegt der Fokus auf der waldtherapeutischen Nutzung: Im Heilwald Göttweig wird der Wald gezielt für Therapie und zur Behandlung von chronischen Erkrankungen, psychosomatischen Beschwerden, Erschöpfung oder zur Rehabilitation eingesetzt.

Stimmen zum Projekt: Forschung, Wirkung und Vision

„Das Projekt ist ein Leuchtturm – nicht nur für Niederösterreich, sondern für ganz Österreich. Es hilft Menschen, durch Naturkontakt Resilienz aufzubauen, Stress zu reduzieren und Gesundheit auf allen Ebenen zu fördern“, erklärte IMC-Aufsichtsratsvorsitzender und Projektinitiator Heinz Boyer.

„Der Heilwald ist mehr als ein therapeutischer Ort – er lädt dazu ein, die wohltuende Verbindung zur Natur zu entdecken und zu erleben. Unser Konzept vereint Gesundheitsförderung mit waldtherapeutischen Elementen und macht den Wald als besonderen Lebens- und Erfahrungsraum zugänglich“, sagte Susanne Bauer, IMC-Projektleiterin des Heilwalds Göttweig.

Kooperation mit Benediktinerstift Göttweig als Fundament des Projekts

Ein zentrales Element des Konzepts ist die enge Zusammenarbeit mit dem Benediktinerstift Göttweig. Neben der forstlichen Expertise fließt auch eine spirituelle Dimension ein, die das Projekt über die rein gesundheitliche Wirkung hinaus bereichert. Abt Patrick Schöder sieht den Wald als Ort der Einkehr und Kraft: „Mit dem Heilwald schlagen wir eine Brücke zwischen der spirituellen Kraft der Natur und dem menschlichen Bedürfnis nach innerem Gleichgewicht. Der Wald ist für uns ein Ort der Stille, der Rückverbindung mit dem Wesentlichen – hier wird Heilung in einem umfassenden Sinn erlebbar.“

Die forstliche Umsetzung wurde mit großer Sorgfalt vorgenommen. So wurde etwa ein Prozent der Gesamtwaldfläche des Stifts gezielt als Heilwald gewidmet und unterliegt einer besonders naturnahen, nachhaltigen Bewirtschaftung. In einer Zeit, in der Natur- und Gesundheitsbewusstsein stark zunehmen, ist der Heilwald auch eine Antwort auf neue gesellschaftliche Bedürfnisse. Das Stift versteht den Wald dabei nicht mehr nur als Wirtschaftsgut, sondern als aktiven Beitrag zu einer gesunden und zukunftsfähigen Gesellschaft.

Zertifiziert nach internationalen Standards

Der Heilwald Göttweig ist österreichweit der erste Heilwald mit Gütesiegel. Die offizielle Zertifizierung durch die internationale Heilwald-Zertifizierungsstelle der BioCon Valley GmbH mit Sitz in Mecklenburg-Vorpommern unterstreicht die hohe Qualität des Projekts. Geprüft wurden unter anderem die Eignung des Waldareals, medizinisch-therapeutische Nutzungsmöglichkeiten, Infrastruktur sowie ökologische Nachhaltigkeit.

Das im Rahmen der LEADER-Region Donau NÖ MITTE unterstützte Projekt ist ein gelungenes Beispiel für gelebte Regionalentwicklung und das Potenzial interdisziplinärer Zusammenarbeit.