Story

Von der ersten Wehe an: Hebammen als unverzichtbare Kraftquelle

Miriam Sticker stammt aus St. Jakob im Rosental in Kärnten und zog für ihr Bachelor-Studium im Bereich Hebammen nach Krems. Mit ihrer herzlichen Art, ihrer positiven Ausstrahlung und einem ausgeprägten Einfühlungsvermögen ist sie eine Persönlichkeit, die sich mit großer Hingabe um andere Menschen kümmert.

Porträt von Miriam Sticker
Miriam wusste schon früh, dass sie Hebamme werden möchte. Für das Studium am IMC Krems hat sie sich entschieden, da es eine Kombination aus medizinischem Wissen mit Empathie und praktischer Arbeit ist.

In ihrer Freizeit kocht Miriam leidenschaftlich gerne, singt Karaoke und verbringt viel Zeit in der Natur. Ihr Lebensmotto lautet: „Unmöglich gibt’s nicht.“ – denn sie ist wissbegierig, neugierig und vertieft sich gerne in neue Themen.

Während der Corona-Zeit lebte sie 14 Monate in Australien. Dort arbeitete sie als Au-pair und Ernteköchin. Diese Erfahrung hat ihr gezeigt, wie es ist, über den Tellerrand zu blicken, und sie hat ihren Blick auf die Welt stark erweitert.

Der Weg zur Hebamme: eine Berufung

Miriam wusste schon früh, dass sie Hebamme werden möchte. Für das Studium am IMC Krems hat sie sich entschieden, da es eine Kombination aus medizinischem Wissen mit Empathie und praktischer Arbeit ist. Zudem ist der Stundenplan klar strukturiert, was ihrem Lerntyp sehr entgegenkommt.

„Das Studium zur Hebamme zeichnet sich durch eine ausgewogene Mischung aus Theorie und Praxis aus, hat aber auch einen starken Fokus auf die sozialen und kommunikativen Kompetenzen“, erzählt uns Miriam. Derzeit arbeitet sie an ihrer Bachelorarbeit. Darin untersucht sie, wie sich die Betreuung durch eine Hebamme während der Geburt auf die Mutter auswirkt – insbesondere im Hinblick auf mögliche Traumata nach der Geburt. Schon jetzt ist klar, dass das Thema große Bedeutung hat. Gemeinsam mit ihrer Betreuerin plant sie, die Ergebnisse zu veröffentlichen.

Ihre kleine Studiengruppe von 21 Studentinnen eignet sich für eine sehr persönliche Lernatmosphäre perfekt. Die Lehrenden haben dadurch ein persönliches Verhältnis zu den Studierenden und kennen alle Namen. Von Beginn an herrschte eine enge Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung. So haben sie sich gemeinsam durch herausfordernde Phasen getragen. Regelmäßig werden auch Gruppen-Ausflüge unternommen.

Zusammen über sich hinauswachsen

Am 12. April 2025 nahm Miriam an einer interdisziplinären Lehrveranstaltung am IMC Krems teil, bei der nachhaltige Therapieansätze aus verschiedenen beruflichen Perspektiven diskutiert wurden. Diese Veranstaltung soll dazu dienen, einen intensiven Austausch zu fördern und ein tieferes Verständnis zwischen den Berufsgruppen zu schaffen. „Solche Projekte legen den Grundstein für eine gelingende Zusammenarbeit in der Praxis.“, betont die Studentin.

Besonders positiv ist Miriam das Projekt in Erinnerung geblieben, bei dem sie gemeinsam mit ihren Mitstudierenden eine Unterrichtsstunde zum Thema Aufklärung und Prävention an einer Neuen Mittelschule in Rappottenstein im Waldviertel gestalten durfte.

Praxiserfahrung – von Kärnten bis in die Schweiz

Praktika an verschiedenen Orten eröffnen neue Perspektiven: Man gewinnt ein besseres Verständnis dafür, wie unterschiedlich Geburtshilfe gelebt werden kann. Zwar kann die Suche nach passenden Arbeitsplätzen herausfordernd sein, doch Miriam versichert, dass es sich auszahlt, viele Kliniken anzuschreiben, sich mit anderen Studierenden auszutauschen und offen auf Neues zuzugehen.

Die Kärntnerin hat sich bewusst dafür entschieden, ihre Praktika in verschiedenen Regionen zu absolvieren. „Internationale Erfahrungen sind wertvoll, doch oft auch organisatorisch schwierig – etwa in Neuseeland oder Australien.“ Daher konzentriert sie sich auf Jobs in Deutschland und der Schweiz, wo vor allem die Kommunikation und die persönliche Absicherung einfacher zu bewerkstelligen sind. Man erhält trotz allem ein gutes Gefühl dafür, wie unterschiedlich Gesundheitssysteme und Arbeitsweisen sein können. Letztendlich verbrachte sie ihre Praktika in unterschiedlichen Kliniken in Villach, Dornbirn, Salzburg und in der Schweiz. 

Besonders geprägt, hat Miriam ihr Praktikum in der Schweiz, denn dort arbeitete sie neun Wochen auf der Gebärstation und drei Wochen auf der Wochenbettabteilung. „Die flache Hierarchie, moderne Standards und interventionsarme Geburtshilfe haben mich nachhaltig beeindruckt“, erzählt die Studentin. Diese Aspekte wünscht sie sich von einem potenziellen Arbeitsplatz in der Zukunft. Für ihr letztes Praktikum geht es für die lebensfreudige 25-Jährige nach Spittal in Geburtshaus Gravidarium und anschließend nach München. Es brauche Organisation und gutes Management, um all diese Praktika zu koordinieren, wobei es durch die Erfahrung immer einfacher wird.

Traumberuf Hebamme

Aber woher weiß man, dass es der richtige Beruf ist? Miriam rät dazu, früh in den Beruf hineinzuschnuppern – zum Beispiel mit einem freiwilligen Praktikum. Man solle auch verfügbare Hilfestellungen nützen, wie z. B. „Studieren Probieren“. Die Studentin appelliert, Mut zu haben, die Komfortzone zu verlassen und falls es beim ersten Mal nicht funktioniert, nicht gleich aufzugeben, sondern es einfach nochmal zu versuchen. Sie selbst habe zwei Aufnahme-Anläufe gebraucht, aber das habe sie nur geprägt und sicherer bezüglich ihrer Entscheidung gemacht.

Das Bewusstsein dafür, dass der Beruf physisch sowie psychisch herausfordernd ist, ist wichtig. Deshalb ist es entscheidend, die eigenen Grenzen und Ressourcen gut zu kennen. Belastung gehört zum Berufsalltag – und der bewusste Umgang mit der eigenen mentalen Gesundheit ist essenziell. Umso wichtiger ist es in Miriams Augen auch, einen guten Ausgleich im Privatleben zu fokussieren.

Zukunftsvisionen

Miriam blickt mit Dankbarkeit auf ihre Studienzeit in Krems zurück – auf den lehrreichen Inhalt des Studiums, wunderbare neuen Freundschaften und die schöne Stadt an der Donau.

Nach dem Abschluss plant sie zunächst eine Auszeit in Australien. Danach stehen ihr viele Wege offen – sowohl im In- als auch im Ausland. Sie könnte sich nämlich vorstellen, als freiberufliche Hebamme in Kärnten zu arbeiten und parallel ein Master-Studium zu absolvieren, etwa an der Western Sydney University oder der London School of Hygiene and Tropical Medicine.

Wir sind gespannt, wohin deine Reise hingeht, liebe Miriam und wir wünschen dir alles Gute und viel Erfolg.

Bachelor-Studiengang Hebammen