News

Genderspezifische Gesundheitsförderung im Fokus

IMC Krems setzt mit  innovativer Lehrveranstaltung neue Maßstäbe in der Ausbildung zu gendersensibler Gesundheitsförderung.

Der Studiengang Physiotherapie am IMC Krems setzt ein starkes Zeichen für mehr Sensibilisierung und Vielfalt im Gesundheitswesen: Erstmals wurde im Rahmen des überarbeiteten Curriculums die Lehrveranstaltung „Genderspezifische Gesundheitsförderung“ im fünften Semester angeboten. Sechs innovative Studierendenprojekte unter der Leitung von Tanja Miksch, MHPE, Professorin am Institut für Therapie- und Hebammenwissenschaften, und Konrad Forstinger, nebenberuflich Lehrender im Studiengang Physiotherapie, verdeutlichen eindrucksvoll, wie differenzierte Gesundheitsförderung praxisnah und wirksam umgesetzt werden kann.

Tanja Miksch, MHPE, Professorin am IMC Krems, begleitet innovative Studierendenprojekte zur genderspezifischen Gesundheitsförderung – ein zukunftsweisender Schritt für mehr Sensibilität und Vielfalt in der physiotherapeutischen Ausbildung.

„Unser Ziel ist es, angehende Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten für genderspezifische Bedürfnisse zu sensibilisieren und sie zu befähigen, als Multiplikator*innen zu wirken“, betont Miksch. „Wenn unsere Absolvent*innen später in der Praxis genderspezifische Perspektiven einbringen, leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einer gerechteren und besseren Gesundheitsversorgung.“

Die Lehrveranstaltung vermittelt grundlegende Aspekte der Gesundheitsförderung mit Fokus auf die genderspezifische Beckengesundheit - stets mit Blick auf die praktische Relevanz im Berufsalltag. Herzstück des innovativen Formats waren die Studierendenprojekte, die sich mit unterschiedlichsten Facetten geschlechtsspezifischer Gesundheitsförderung auseinandersetzten.

Vielfalt an Themen – Tiefe in der Auseinandersetzung

In Kleingruppen entwickelten die Studierenden kreative, fundierte und zielgruppenorientierte Gesundheitsförderungsprodukte – von Informationsbroschüren und Zeitungsartikeln über Social-Media-Beiträge bis hin zu aufmerksamkeitsstarken Poster-Kampagnen. Die Bandbreite der Themen reichte von körperlichen Veränderungen nach der Geburt und Rückbildungsprozessen im Frühwochenbett über den Einfluss der Menstruation auf sportliche Leistungsfähigkeit bis hin zu sensiblen Aspekten der Männergesundheit wie erektile Dysfunktion und Prostataerkrankungen.

Besonders hervorzuheben ist ein Projekt zur Gesundheitsversorgung von trans- und genderdiversen Personen – ein bislang wenig beachteter Bereich in der Physiotherapie. Mit einem informativen Zeitungsartikel, der sich speziell an Fachpersonen im Gesundheitswesen richtet, leistet diese Gruppe wichtige Aufklärungsarbeit und fördert die Sichtbarkeit marginalisierter Personengruppen.

Weitere Gruppen nahmen weit verbreitete Mythen in der Frauengesundheit kritisch unter die Lupe und bereiteten Informationen in zugänglicher Form – etwa als Instagram-Posts – auf. Andere entwickelten gezielte Materialien für Trainer*innen und Fachpersonen im Sport, um mehr Bewusstsein für die Bedeutung des Menstruationszyklus im Trainingskontext zu schaffen. Auch Männergesundheit wurde differenziert betrachtet: Zwei Gruppen thematisierten erektile Dysfunktion im jungen Alter sowie die Lebensrealität nach einer Prostataresektion – mit dem Ziel, Tabus zu brechen und gesundheitliche Aufklärung zu fördern.

Perspektive: Multiplikator*innen der Zukunft

Mit dem erfolgreichen Start dieser Lehrveranstaltung legt das IMC Krems einen weiteren Grundstein für eine zukunftsorientierte und verantwortungsbewusste Ausbildung im Gesundheitsbereich. „Wir brauchen Absolvent*innen, die wissen, dass Geschlecht eine Rolle spielt – in der Kommunikation, in der Therapie, in der Gesundheitsförderung“, so Miksch. Der erste Durchlauf macht deutlich: Das Interesse der Studierenden ist groß – und der Bedarf an gendersensibler Gesundheitskompetenz im Berufsalltag ebenso.

Zum Studiengang Physiotherapie